Fr 21. Dez 2018, 21:35
Beim freien Maschinenquilten, besonders mit Effektgarnen, kann es häufiger zu Problemen kommen. Mal *schlauft* das Garn, mal reisst der Faden, mal bricht die Nadel ab.
Nachfolgend einige Tipps aus der Praxis, die helfen, einige Probleme zu beheben.
Nicht immer hilft jeder Tipp, aber es lohnt sich auf jeden Fall, den einen oder anderen auszuprobieren.
Nähmaschine- Nähmaschine entstauben!
- ein Tropfen Öl an der richtigen Stelle wirkt manchmal Wunder
- ist der Nähfußheber wirklich in der richtigen Position? Einfädeln immer bei oben stehendem Füßchen!
- Oberfadenspannung etwas lösen
- langsamer nähen, besonders bei Metallicgarnen
- gleiches Garn als Ober- und Unterfaden verwenden
- Aus unerfindlichen Gründen entstehen mitten in der Arbeit Schlaufen, obwohl nichts an der Maschineneinstellung oder am Garn verändert wurde. In diesem Fall kann es helfen, die Stichplatte abzunehmen, die Maschinen zu reinigen und Ober- und Unterfaden neu einzufädeln.
- die Position der Garnrolle verändern. Besonders bei Nähmaschinen, bei denen die Garnrolle liegt, wirkt dieser Tipp oft Wunder. Bei den meisten Nähmaschinen besteht die Möglichkeit, mit Hilfe eines Ersatzstiftes die Garnrolle aufrecht auf die Maschinen zu stellen. Oft lassen sich Garne mit dieser Methode auch gleichmäßiger aufspulen.
- Manchmal hilft es auch, die Garnrolle je nach Maschinentyp hinter bzw. neben die Nähmaschine in ein schmales Glas bzw. Toilettenpapierrolle (einer vollen natürlich...) zu stellen, so dass der Faden nach oben über die Garnrolle abgezogen wird. Ggf. eine Sicherheitsnadel an die rechte Seite der Nähmaschinen als zusätzliche Garnführung mit Tesafilm festkleben.
Nadeln- Spezialnadeln (Embroidery Nadeln) einsetzen, für feine Rayongarne Maschinensticknadeln der Stärke 75 bzw. 80 und für Metallicgarne Nadeln der Stärke 90. Diese Nadeln besitzen ein speziell geschliffenes Öhr, mit dem der Faden weniger aufgerauht wird und damit auch nicht so schnell reisst.
GarneMaschinenstickgarne sind feiner und weicher als Nähgarn und weniger reissfest.
Für alle Garne gilt, je höher die Garnnummer, desto feiner das Garn. Je feiner das Garn, desto schneller reisst es auch.
- beim freien Maschinenquilten mit Rayongarnen ist die 30er Garnstärke etwas dicker als die 40er und damit auch reissfester
- Garne, die aus einer Hologrammfolie geschnitten sind geben besonders tolle Effekte, sind aber auch am schwierigsten zu verarbeiten. Es gibt Nähmaschinen, die weigern sich schlicht und einfach, diese Garne als Oberfaden zu verarbeiten. Häufig lässt sich dieses Garn dann noch als Unterfaden benutzen. Dann einfach von der Rückseite nähen.
Noch ein paar Tipps zum Schluss:Auch Nähmaschinen scheinen einem besonderen Biorythmus zu unterliegen. An einigen Tagen klappt einfach alles und an anderen überhaupt nichts. Wenn nichts mehr geht, hilft es manchmal, mit dem Nähen aufzuhören und an einem besseren Tag noch einmal anzufangen.
Wenn die moderne High-Tech-Maschine streikt, hole einfach Dein *altes Schätzchen* wieder hervor. Die modernen Nähmaschinen bieten zwar allerlei Komfort: Display, Fadenabschneider, computergesteuerte Garnerkennung, noch mehr Zierstiche, noch ein Quiltstich (brauchen wir das wirklich alles ???????) scheinen aber deutlich empfindlicher zu sein. Die älteren Nähmaschinen besitzen oft weniger Schnickschnack sind aber meistens wesentlich robuster und unempfindlicher bei der Verarbeitung von besonderen Garnen.