Ich quilte jetzt seit.... 34 Jahren, und meine Blöcke werden eigentlich immer (fast) perfekt. Ich habe für mich herausgefunden, was geht und was nicht geht! Ein paar meiner Tricks:
- den Stoff leicht stärken vor dem Zuschneiden. Er dehnt sich dann nicht so sehr. Ich verwende dafür Evi-Dur Dauer-Appretur (die Flasche habe ich tatsächlich seit 1984!), flüssige Stärke, die man wie gewünscht verdünnen kann. Zur Not fertige Sprühstärke in eine Pumpflasche sprühen und das verdünnen.
- die Nahtzugabe überprüfen: das muss einfach sein! Besonders, wenn man die Nadelposition verstellt, um z.B. in inch zu nähen, statt einen Inch-Fuß anzuschaffen. Klar, ist die günstigere Lösung, aber ärgerlich, wenn man die Nadelposition eben nicht verstellt und sich wundert, daß die Blöcke kleiner werden.
- Teile zusammenstecken: ob mit Stecknadeln oder diesen wunderbaren Wonder Clips, es verschiebt sich einfach nicht so sehr.
- Streifentechnik anwenden: wann immer möglich, immer erst Streifen zusammen nähen, dann aus der Streifenkombination das gewünschte Teil ausschneiden. Dabei den Fadenlauf beachten, weil:
- schräger Fadenlauf an der äußeren Block-Kante ist schwierig zu kontrollieren, die Blöcke verziehen sich dann gerne mal, nicht nur beim Nähen, auch beim Bügeln, was man vermeiden kann, wenn man:
- beim Zusammennähen von geradem und schrägem Fadenlauf das "gerade" Teil nach oben und das "schräge" Teil nach unten legt, dann kann der Fuß oben schieben, der untere Transport hält das untere Teil ein. Probiert's mal anders rum aus, da gehen einem die Augen auf.
- wenn man in Streifentechnik arbeitet, oder viele Streifen vom Stoff abschneidet, immer mal wieder kontrollieren, ob das Lineal noch im Fadenlauf liegt bzw. gerade liegt. Gelegentlich muss man das um 1 mm korrigieren, damit man bei langen Streifen keinen "V-Schnitt" macht - will heißen: wenn das Lineal nicht im 90°-Winkel auf dem Stoffbruch liegt, sieht der Streifen nach dem Auffalten aus wie ein V. Was wir nicht möchten.
- Nahtkreuzungen exakt aufeinander legen. Es hilft, wenn man die obere NZG zur Maschine zeigen lässt und die untere zu einem selber, wann immer möglich (geht nicht immer). So bremst die obere NZG das obere Teil etwas aus, und es kann nicht so leicht über das untere Teil rutschen. Anders herum verrutscht das gerne. Auch gerne mal ausprobieren! Besonders gerne verschieben sich die Teile, die in Schussrichtung der Webfäden liegen. Außerdem kann sich die NZG unten nicht umklappen, wenn sie schon zu einem selber hin zeigt. Manche Maschinen haben nämlich einen kleinen Absatz an der Stichplatte, die das gerne verursacht.
- Wenn eine Nahtkreuzung z.B. bei einem achtzackigen Stern exakt sitzen soll, nähe ich erst mit der größtmöglichen Stichlänge über diese Stelle drüber, mit der Oberfadenspannung ganz locker. Dann sehe ich nach, ob es 100% getroffen hat. Wenn ja - Stichlänge und Spannung auf normal stellen, drübernähen, fertig. Wenn nein, geht der "Heftfaden" ganz einfach rauszuziehen bei verstellter Spannung! Neuer Versuch - bis es klappt.
- Trifft die Nahtkreuzung mal nicht so gut, auch beim x-ten Mal nicht: auftrennen! Und evtl. die Teile von der anderen Seite zusammen nähen, so daß die Maschine in die andere Richtung schiebt. Oft passt es dann 100%ig.
- Hat man eine Einheit genäht: nachmessen, ob das Maß stimmt. Denn Fehler summieren sich. Lieber schneide ich ein 4-Patch größer zu, nähe, und schneide nochmal zurecht. Auch wenn das mehr Arbeit ist: es lohnt sich, weil es sich nachher einfacher zusammen nähen lässt.
- Sorgfältig pressen (nicht bügeln!). Damit die Nähte flach bleiben und nicht wieder "auferstehen", stelle ich ein KALTES (altes, schweres) Bügeleisen drauf, dann bleiben die NZG auch unten. Freiweillig