Di 3. Dez 2019, 20:51
Noch nie einen Miniature Quilt genäht? Warum nicht? Zu klein?
Das Geheimnis ist, nicht so winzig klein zu nähen, sondern größere Stoffstücke zusammen zu nähen und daraus die gewünschten Einheiten zu schneiden. So hat man keine Fitzelteile in der Hand.
Was sind Miniature Quilts?
Ein Miniature Quilt ist im Allgemeinen maximal 60 cm groß, aber feste Regeln gibt es nicht dafür. Bei Ausstellungen und Wettbewerben mögen andere Richtlinien gelten. Die Blöcke müssen entsprechend kleiner sein, also ein 60 cm Block ist kein Miniature Quilt! Z.B. gilt ein Quilt, der in der ursprünglichen Größe ca. 180 x 220 cm ist, mit ca. 20 x 25 cm als Miniature Quilt, mit den Blöcken entsprechend verkleinert.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, kleine Quilts zu nähen.
Man muss sehr genau arbeiten, die Teile müssen wirklich exakt in der Größe geschnitten werden und 1/4" NZG MUSS zwingend eingehalten werden (ich schneide die NZG nach dem Nähen auf 1/8" zurück!). Wenn man Einheiten hat, die kleiner als 1" sind, kann jede Abweichung vom 1/4" große Probleme verursachen. Manche Einheiten, wie z.B. Half Square Triangles (Quadrate bestehend aus 2 Dreiecken) könnten größer genäht und später auf passende Größe zurecht geschnitten werden.
Wenn sich Nähte treffen, sollte sehr gut gesteckt werden. "Butting seams" ist eine Technik, die mir schon immer gut gefallen hat: die NZG werden so gebügelt, daß sie auf der entgegen gesetzten Seite zusammentreffen, und ich lege, wann immer möglich, die obere NZG Richtung Maschine, denn die untere NZG klappt es häufig genug um. Außerdem wirkt die obere NZG dann wie eine Bremse und das obere Teil kann nicht über das untere rutschen. Beim Stecken schaue ich, daß die Nadel nicht zweimal durch den Stoff geht, denn das verschiebt sich ziemlich sicher, sondern so, daß ich oben und unten genau treffe, und die Stecknadel dann senkrecht stehen bleibt. So kann ich den Stoff auch mit der Stecknadel führen bis kurz vor die Maschinennadel. Man kann dann vor und nach dieser senkrecht stehenden Nadel noch "normal" stecken und dann die Naht nähen. Wenn es sehr schwierig wird, z.B. bei einem achtzackigen Stern, wenn die 8 Nähte aufeinander treffen sollen, nähe ich erst mit dem größtmöglichen Stich und etwas lockerer Oberfadenspannung eine Heftnaht (funktioniert natürlich auch bei großen Quilts!), sehe nach, ob es gut getroffen hat, wenn ja, mit normalem Stich und normaler Fadenspannung nochmal drüber nähen, wenn nein: Heftfaden lässt sich leicht rausziehen, neuer Versuch.
Wenn NZG einfach sehr dick sind oder sich partout nicht flach bügeln lassen wollen: ein Hammer wirkt Wunder! Ich klopfe das dann einfach flach :-)
Vlies: je nach Verwendung des Miniature Quilts nehme ich ein hauchdünnes Vlies, oder bei Puppenbettquilts auch gar kein Vlies an den Rändern, wo der Quilt über das Bettchen herunter hängen soll. Denn sonst steht der Quilt dort ab wie ein Brett. Manche Vlies lassen sich in der Stärke teilen, einfach mal an einem Rest ausprobieren.
Flying Geese in the Barn, Log Cabin mit Flying Geese, die Streifen sind 1/4" fertiges Maß